Glauberg: Das Zeug zum UNESCO-Welterbe
FDP erwartet bedingungslose Unterstützung durch Schwarz-Grün in Wiesbaden auch bei Errichtung der Forschungseinrichtung
Eine FDP-Delegation um den Wetterauer Landtagsvizepräsidenten Dr. h.c. Jörg-Uwe Hahn, den kulturpolitischen Sprecher der liberalen Landtagsfraktion Dr. Stefan Naas, der Kreistagsabgeordneten und Kandidatin für die Bundestagswahl Andrea Rahn-Farr und die Fraktionsvorsitzende im Altenstädter Gemeindevertretung Natascha Baumann hat die Keltenwelt am Glauberg besucht, um über die aktuellen Entwicklungen rund um das Museum und die Forschungseinrichtung zu sprechen.
Landesarchäologe Prof. Dr. Udo Recker, der stellvertretende Museumsleiter Thomas Lessig-Weller, der Leiter des Forschungszentrums Dr. Axel Posluschny und der Digital Curator Christoph Röder sprachen mit den Liberalen insbesondere über die Themenkomplexe des geplanten Forschungszentrum-Neubaus, den Wirtschaftsfaktor Keltenwelt, der Digitalisierung des Museums, der aktuellen Forschungsarbeit und der Nominierung des Glaubergs für die Zertifizierung als UNESCO-Welterbe.
„Der Wirtschaftsfaktor Glauberg ist keine Fiktion. Neben den wissenschaftlichen Erfolgen rund um das Museum und dem archäologischen Park profitiert die gesamte Region in vielerlei Hinsicht. Die Besucherprognosen für das Museum wurden in der Vergangenheit immer wieder überschritten. Das Museum ist in der Region angekommen und wird angenommen“, legte Prof. Dr. Recker dar. Trotz des Lockdowns und der fehlenden Einnahmen durch Eintrittsgelder habe sich das Museum in den vergangenen Monaten gut weiterentwickelt. Lessig-Weller führte aus, dass die Keltenwelt einen Glasfaseranschluss erhalten habe und nun mit schnellerem Internet als zuvor beliefert werde. Zudem schreite die Digitalisierung der Museumsarbeit immer weiter voran, nicht zuletzt durch die Arbeit des neu in das Team gestoßenen Digital Curators Röder. „Wir haben begonnen, die in dem Museum gezeigten Funde zu digitalisieren“, so Röder. Hierdurch ergäben sich viele Vorteile hinsichtlich einer umfangreicheren Informationsvermittlung bis hin zu gezielter Werbung.
„Hier am Glauberg gibt es viel zu entdecken, das Museum ist für unsere Wetterau einfach ein großer Gewinn. Es handelt sich um eine beeindruckende Gesamtanlage aus dem Museum, das einmalige keltische Funde präsentiert, und der nahezu unberührten Natur, die zum Wandern und Spazierengehen einlädt“, loben die Lokalpolitiker Rahn-Farr und Baumann.
Dr. Posluschny: „Die Corona-Pandemie hat unsere Forschungsarbeit etwas ausgebremst, unsere letzten Ausgrabungen fanden im Jahr 2018 statt. Ein für 2020 geplantes Ausgrabungsprojekt musste leider pandemiebedingt verschoben werden. Im Herbst werden wir geomagnetische Untersuchen durchführen.“ Insgesamt schlummere am Glauberg noch viel Potenzial, erst fünf Prozent der untersuchungswürdigen Fläche habe man bisher tatsächlich näher beleuchten können. Hessen und Baden-Württemberg bringen gemeinsam Stätten in das nationale Vorauswahlverfahren für die deutsche Vorschlagsliste ein, darunter auch den Glauberg. Anfang 2024 soll die bestehende deutsche Vorschlagsliste für das UNESCO-Welterbe fortgeschrieben werden.
„Wir Freie Demokraten werden die Pläne, den Glauberg zum UNESCO-Welterbe werden zu lassen, mit großer Begeisterung begleiten. Fest steht aber auch, dass es die Chancen schmälert, wenn in unmittelbarer Nähe des Museums Container aufgestellt sind, in denen Forschungsarbeit betrieben wird. Die Keltenwelt und seine engagierten Mitarbeiter haben es verdient, dass die grüne Wissenschaftsministerin Angela Dorn endlich den Weg für den Neubau des Forschungszentrums freimacht und die Arbeiten beginnen. Besser heute als morgen“, forderte der FDP-Fachpolitiker Dr. Naas bei dem Austausch.
Hahn erinnerte daran, dass es die Freidemokraten im Hessischen Landtag waren, die die Errichtung der Keltenwelt ursprünglich ermöglicht hatten. Schon den Fund der Grabstätte habe die ehemalige FDP-Wissenschaftsministerin Ruth Wagners Ende der 80ger Jahre maßgeblich mit zu verantworten, indem sie als Landtagsabgeordnete Gelder zur Untersuchung der Grabstelle beantragte, nachdem ein findiger Heimatforscher hier Auffälligkeiten festgestellt hatte. „Nachdem zahlreiche Funde sichergestellt werden konnten, setze sich schließlich nach längerer Diskussion auf Initiative dem damaligen Ministerpräsidenten Roland Koch und mir der Entschluss für einen eigenen Museumsstandort am Originalausgrabungsplatz durch. Die schwarz-grüne Landesregierung muss nun den Weg für den Glauberg als Welterbe weitergehen und kann hierbei mit der Unterstützung der FDP absolut rechnen“, so FDP-Politiker Hahn abschließend.